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DIE FIGUR, SIE SPRICHT!
Ich liege. Ich fühle mich gehängt. Aufgehängt.
Noch lebend, aber nicht lebendig. Liegend aufgehängt. Außerhalb.
Nicht zugehörig.
Klar, dass ich mich dann so fühle. Wie denn?
Allein.
Sehr allein.
Ich schaue von außen
zu.
Aber ich gehöre
nicht
dazu.
Doch stehe ich im Hellen und spüre das schlierige Grüngelbschwarz auf mich zu
wabern.
Eine Bedrohung.
Ein Sumpf, der mir den Atem nimmt.
Meine Arme
– sie leben nicht. Sie sind es, die hängen.
Eingepresst in das Ausgeliefertsein der Norm – die mir so viel verspricht und dann doch nichts hält. Mein Kopf, der auf meinem Hals sitzt – mit Schlips
– er ist der einzige,
der einzige, der weiß
der was weiß, irgendwas was weiß!
Die Sonne,
sie erstrahlt!
Im dunkelrothellen Licht,
vom Himmel herunter, den man nicht sieht, nur erahnen kann,
weil kein blau…
außer im Rahmen des Lebens.
Sag mir:
Warum gelingt es mir, nur auf die dunklen Streifen zu schauen?
Der Nacken ist steif,
keine Drehung möglich.
ich werde nicht gefragt, ob ich dahinschauen will.
Der Imperativ sitzt im präfontalen Kortex: Schau!
Dorthin!
Ein Nebel um mich herum,
kleine mikroskope lebendige Wesen,
die ihn bevölkern und
mir das Krabbeln ihrer kleinen Beinchen im Hirn festsetzen. Sehr unangenehm!
Fremdbestimmt!
Schmutziges Wasser oder Biotop? Tod oder Leben?
Ich spüre das Feuer von oben rechts, mit seinen fadenscheinigen Flammen.
Ach, wie schön es wärmt – mein Haupt–Haar,
das Haupthaar!
Mein schön gewärmtes Haupte!
Ich erstrahle im Licht und bin mir dessen nicht bewusst!
O Schande!
Ich bin umgeben vom Blau des Lebens und merke es nicht!
O Scham!
Ich partizipiere am mikroskopischen Kosmos und verstehe ihn nicht!
O Ignoranz!
Und dennoch – es ist da: Das Licht!
O Freude!
Cornelia Hargesheimer / 20-10-17