Im blauen Saft des Lebens gespiegelt
rosa umgarnt
damit getrennt
GOTTEGO
gesucht
und … huch … gefunden
O Gott!
Das wollte ich nicht!
„…wer bin ich dann noch? Ich bin hier. Gott ist dort. Zwischen uns ein wunderschöner Wolkenzaun – schwarz. Grenze? Schutz? Mauer? Keine Mauer. Grenze vielleicht. Schutz scheinbar. Dahinter die Verheißung. Die nichtendende Suche nach dem Haus Gottes. Nach ihm. Das einzige, was uns wirklich am Leben erhält: Die Suche. – Doch was ist, wenn wir es gefunden haben? IHN gefunden haben? Sind wir dann glücklich? Wir erkennen uns im Materialisierten wieder. Diese Spiegelung macht uns zu dem, was wir glauben, sein zu müssen. Ich erkenne mich in der Spiegelung. Es ist MEIN Spiegel. Einzigartig – warum dann zwei? ICH erkenne mein ICH – im Spiegel. Ich fühle sie so deutlich, die Verheißung. Sie ist so nah, so verführerisch. So heiß, die Flammen ihres Feuers. Sie wärmen mein Gesicht. Sie brennen… Doch ich sehe sie nicht. Etwas trennt uns. Und ich stehe da, warte…“
Wie immer:
Die Scheibe verdeckt das ganze Gesicht!
Kontaktlos, Kalt, Dunkel
„Ach wie rosaschön. Ich lege mich in das sanfte Wolkenbett. Ruh mich aus, gebe mich hin, lass los: Nur noch ich und die Weichheit purer weißer Watte. Ich kuschel mich ein, embryonal … Mutterwärme umfängt mich. Ich weiß: Ich bin gehalten! Endlich darf ich schlafen.“
Zweigeteilt auch das Geschlecht!
„Mein Schlips ist ordentlich gebunden. Ich bin ein guter Mann. Mache meine Sache gut. Sehr gut. Dass ich nichts sehe, macht nichts. Das stört nur beim Einhalten des geraden Weges. Die untere Hälfte meines Körpers: Ein Kloß. Das irritiert mich. Ich fühle da nichts. – Eine weibliche Scham. Erfolglos versuchen die zarten, jungen Beine sie zu bedecken. Die Scham eines jungen Mädchens – ohne Flaum, sie, die Scham!“
Sein Kleidungsanzug ist durchgehend, verbindet
oben und unten,
wie der Schlafanzug eines Babys:
Der Anzug des Mannes ist der Einteiler eines Babys, dessen flaumlose Scham offengelassen ist.
Transvestierte Einheit.
„Warum nur gelingt es mir nicht, meinen Kopf zu heben? Erhaben zu sein. Erhaben über die Situation. Ja welche denn? WELCHE Situation denn eigentlich? Das Ganze entzieht sich immer mehr meiner Wahrnehmung. Ich fühle meinen Körper nicht. Eben war es doch noch so schön……Was ist denn passiert?“
Ach, Scheiße.
Ich habe einfach keinen Bock mehr darauf, auf all das.
Das… das…
dieses totale Durcheinander.
Che casino!
EGO:
„Nimm all deinen Mut zusammen und mache einen Sprung! Löse dich von dem Alten, das so eng, so klein, so beschränkt ist. Nur einen Quantensprung entfernt. Hinweg über den Abgrund von Ängsten, Zweifel, Fremdem, Unsicherheiten, Abenteuer… hin zum Neuen, unendlich Großen! Tanze! Lache! Löse dich auf und werde…“
vom Tautropfen zum OZEAN!
Cornelia Hargesheimer/4-11-17