Gott und Ozean | Rollenschrift Nr. 5

Rollenbild Nr. 5 von 210

Im blauen Saft des Lebens gespiegelt
rosa umgarnt
damit getrennt

GOTTEGO

gesucht
und … huch … gefunden

O Gott!
Das wollte ich nicht!

„…wer bin ich dann noch? Ich bin hier. Gott ist dort. Zwischen uns ein wunderschöner Wolkenzaun – schwarz. Grenze? Schutz? Mauer? Keine Mauer. Grenze vielleicht. Schutz scheinbar. Dahinter die Verheißung. Die nichtendende Suche nach dem Haus Gottes. Nach ihm. Das einzige, was uns wirklich am Leben erhält: Die Suche. – Doch was ist, wenn wir es gefunden haben? IHN gefunden haben? Sind wir dann glücklich? Wir erkennen uns im Materialisierten wieder. Diese Spiegelung macht uns zu dem, was wir glauben, sein zu müssen. Ich erkenne mich in der Spiegelung. Es ist MEIN Spiegel. Einzigartig – warum dann zwei? ICH erkenne mein ICH – im Spiegel. Ich fühle sie so deutlich, die Verheißung. Sie ist so nah, so verführerisch. So heiß, die Flammen ihres Feuers. Sie wärmen mein Gesicht. Sie brennen… Doch ich sehe sie nicht. Etwas trennt uns. Und ich stehe da, warte…“

Verbindung | Rollenschrift Nr. 4

Rollenbild Nr. 4 von 210

Die Mitte finden rechts
links Entscheidungen treffen Abschied nehmen

VERBINDUNG … SEIN …

Es zerreißt mich schier. Was stimmt? Was stimmt nicht? Es fühlt sich schwer an. Das, was da wartet. Wartet, getan zu werden. Es ist immer eine Frage der Sichtweise. Jedes Mal sieht es anders aus. Also muss ich mich erstmal entscheiden, von welchem Blickwinkel aus ich etwas betrachte. Betrachten… Die eine Sicht, einer Theaterbühne gleich: Ein Szenarium, ein amphibisches Wesen, einem Menschen gleich … im ersten Moment ein Störfaktor. Doch dann entpuppt sich das Wesen zum Beobachter der Szenerie.

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Ich bin ein Geist | Rollenschrift Nr. 3

Rollenbild Nr. 3 von 210

.. auf einmal verschwinde ich. Mein Körper fühlt sich nur noch wie eine Kontur an. Sieht man mich überhaupt? Vielleicht will ich ja gar nicht gesehen werden. Dieser Gedanke gefällt mir. Eine Tarnkappe, ein Mantel, den man sich überwirft und dann verschwindet und trotzdem sehen kann.

Ich bin ein Geist!

Transparent durchsichtig,
sehend nicht gesehen werdend!

Beinahe ein Chamäleon,
das sich der Umgebung anpasst.

Ich verschwinde und glaube, ich tue es, weil ich es will.

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Ist Widerspruch gleich Gegensatz? | Rollenschrift Nr. 2

Rollenbild Nr. 2 von 210

Zart flirren die Füße, Balletteusen gleich,

knapp über dem Strich.

Dieser nur eine vermeintliche Schwelle,
wo sich doch sonst die Knie zum Beten niederlassen.

Alles schwebt, leicht fühlt es sich an…

Zunächst!

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Die Rollenschriften zu ANIMA MUNDI | Nr. 1

Eine Bibliothek der Bilder ist ANIMA MUNDI bereits. Zeitgleich mit dem Auftauchen des Tagebucheintrags zur Vollendung der Rollenbibliothek, was das Ende eines großen Projektes dokumentiert, bekam Cornelia Hargesheimer die Eingebung, dass zu jedem Rollenbild auch eine RollenSCHRIFT gehört. Dieser Idee folgend, beginnt also ein neues großes Projekt: Das (Er)finden der Texte und Worte, die sich in den Werken verbergen.

Ab sofort wird sie regelmäßig Texte zu den einzelnen Rollenbildern schreiben. Beginnend hier und jetzt mit der Nr. 1 von 210:


 

Rollenbild Nr. 1 von 210

DIE FIGUR, SIE SPRICHT!

Ich liege. Ich fühle mich gehängt. Aufgehängt.
Noch lebend, aber nicht lebendig. Liegend aufgehängt. Außerhalb.
Nicht zugehörig.
Klar, dass ich mich dann so fühle. Wie denn?
Allein.
Sehr allein.
Ich schaue von außen
zu.
Aber ich gehöre
nicht
dazu.
Doch stehe ich im Hellen und spüre das schlierige Grüngelbschwarz auf mich zu
wabern.

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